Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik ist bei seinem ersten öffentlichen Auftritt vor Gericht an einer Erklärungsrede gehindert worden.
Der zuständige Richter schnitt dem 32-jährigen Rechtsradikalen und Islamhasser am Montag das Wort ab, als dieser versuchte, seine Worte direkt an die im Saal anwesenden Hinterbliebenen von Opfern und die Überlebenden seiner Verbrechen zu richten, wie die Nachrichtenagentur NTB aus dem Osloer Gerichtssaal berichtete.
Breivik hatte am 22. Juli bei einem Massaker auf der Insel Utøya 69 Teilnehmer eines sozialdemokratischen Jugendlagers getötet. Kurz zuvor hatte eine von ihm im Osloer Regierungsviertel platzierte Autobombe acht Menschen getötet.
Der Täter ist geständig, bereut sein Verbrechen aber nicht. Ab April 2012 soll ihm der Prozess gemacht werden. Bei dem Haftprüfungstermin sollte über die Verlängerung der Untersuchungshaft mit weitgehenden Kontaktverboten für zwölf Wochen entschieden werden.
Der von Medien angekündigte und vom Gericht erwartete Massenansturm beim ersten öffentlichen Erscheinen des Massenmörders blieb aus. So waren noch wenige Minuten vor Beginn der auf knapp eine Stunde angesetzten Verhandlung Zuhörerplätze frei. Neben 170 Journalisten hatten sich auch zahlreiche Hinterbliebene von Opfern sowie Überlebende der beiden Anschläge Plätze im Hauptsaal des Osloer Amtsgerichts gesichert.
dpa - Bild: Heiko Junge (epa)