Bei den gestrigen Zusammenstößen von Polizei und rechtsnationalen Demonstranten sowie Teilnehmern einer linken Gegendemonstration zu der auch zahlreiche Linksautonome aus Deutschland angereist waren, wurden in Warschau 40 Polizisten verletzt.
Es waren die heftigsten Ausschreitungen in Polen seit Jahren. 210 Menschen wurden festgenommen, davon 92 deutsche Staatsbürger.
Der Polizei war es gelungen, beide Gruppen auseinanderzuhalten. Damit wurden die Beamten allerdings zum Hauptziel der Attacken von militanten Demonstranten beider Seiten. 29 der 40 verletzten Beamten mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Zahlreiche Fahrzeuge wurden angezündet, unter anderem 14 Polizeiautos und ein Übertragungswagen des polnischen Fernsehens. Der Sachschaden wird auf mindestens 20.000 Euro geschätzt.
Ministerpräsident Donald Tusk traf am Samstag mit der Einsatzleitung und Vertretern des Innen- und des Justizministeriums zusammen. Nach den Krawallen hatte Staatspräsident Bronislaw Komorowski angeregt, über eine Verschärfung des Demonstrationsrechts nachzudenken. Organisatoren müssten unter anderem für Schäden bei Ausschreitungen zur Verantwortung gezogen werden können.
dpa/br/mh - Bild: Leszek Szymanski (epa)