Mexiko trauert um seinen Innenminister: José Francisco Blake ist bei einem Hubschrauberabsturz im Bundesstaat Morelos ums Leben gekommen. Nach Angaben von Regierungssprecherin Alejandra Sota starben auch die anderen sieben Insassen an Bord der Maschine, darunter ein Staatssekretär und mehrere Militärs. Den Angaben zufolge handelte es sich um einen Unfall.
Mit Blake hat Präsident Felipe Calderón einen Hoffnungsträger in seinem Kabinett verloren. "Ich bedaure zutiefst seinen Verlust", sagte Calderón. Blake und die anderen Getöteten sollen noch am Samstag in Mexiko-Stadt beigesetzt werden. Der 45 Jahre alte Blake war verheiratet und Vater zweier kleiner Kinder.
In Mexiko werden nach dem Unfall düstere Erinnerungen wach: Im November 2008 war der damalige Innenminister Juan Camilo Mouriño ums Leben gekommen, als sein Learjet in Mexiko-Stadt abstürzte. Im September 2005, während der Regierung von Präsident Vicente Fox, starb dessen Sicherheitsminister Ramón Huerta bei einem Hubschrauberunfall.
Der Regierungshubschrauber befand sich am Freitag auf einem Flug von der Hauptstadt nach Cuernavaca, 85 Kilometer südlich von Mexiko-Stadt. Die Maschine vom Typ "Super Puma" stürzte den Angaben zufolge auf unbewohntes Gebiet. Laut Präsident Felipe Calderón ist der Unfall höchstwahrscheinlich durch Nebel verursacht worden. Es werde aber in alle Richtungen ermittelt. Mexiko bekommt dabei auch Unterstützung von Experten aus Frankreich und den USA. Die abgestürzte Maschine wurde in Frankreich hergestellt.
Calderón sagte eine geplante Reise zum Gipfel der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftskooperation (APEC) in Honolulu ab. Blake war eine Schlüsselfigur in seinem Kabinett. Das Thema Sicherheit steht ganz oben auf der Agenda, seitdem die Regierung der organisierten Bandenkriminalität den Kampf angesagt hat. Zugleich verliert Calderón auch einen engen Vertrauten. Blake sei ein "herzlicher Freund" gewesen, sagte der mexikanische Präsident.
Auch US-Präsident Barack Obama drückte sein Beileid aus. Obama habe sich in einem Telefonat mit Calderón bestürzt und betrübt gezeigt, teilte das Weiße Haus mit. Der amerikanische Präsident nehme in seinen Gebeten Anteil am Schicksal der Familien von Blake und den anderen Getöteten.
dpa/est - Bild: Mario Guzman (epa)