Der norwegische Massenmörder Anders Behring Breivik soll knapp vier Monate nach den Attentaten erstmals in einer öffentlichen Anhörung vor Gericht erscheinen.
Wegen des immensen Sicherheitsaufwands hatte die Polizei die Zuschaltung Breiviks per Video gefordert. Die Anhörung soll aber erstmals öffentlich stattfinden.
Der Täter hatte dies nach Angaben seines Anwalts ausdrücklich gewünscht. Vertreter der Opferfamilien befürchten, dass Breivik damit die von ihm ersehnte Aufmerksamkeit bekommt.
Breivik hatte zugegeben, am 22. Juli 69 Teilnehmer eines Jugendlagers auf der Insel Utøya erschossen und zuvor eine Autobombe im Osloer Regierungsviertel platzierte zu haben. Insgesamt 77 Menschen starben.
Derweil trat Norwegens Justizminister Storberget aus privaten Gründen zurück. Storberget stand zuletzt wegen der Reaktion der Polizei auf die beiden Attentate unter Druck. Kritisiert wurde, dass bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte auf Utøya zu viel Zeit vergangen sei. Die bisherige Verteidigungsministerin Grete Faremo werde sein Amt übernehmen, erklärte Ministerpräsident Jens Stoltenberg.
dpa/est - Bild: Jon Are Berg Jacobsen (epa)