Das Unglück hatte sich am Samstag nach starken Regenfällen in der Stadt Manizales, knapp 150 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bogotá, ereignet.
Rund 35 Wohnungen im Stadtteil Cervantes stürzten ein, als ein Wasserleitungsrohr zerbrach. Das ausgelaufene Wasser spülte die Erde um die Fundamente der Gebäude weg. Rettungsmannschaften suchen mit Spürhunden weiter nach Verschütteten. Die Behörden befürchten, dass die Zahl der Toten weiter steigt.
Staatspräsident Juan Manuel Santos forderte dringend die Bevölkerung auf, den Evakuierungsaufforderungen zu folgen. "Es war bereits vor einer Woche höchste Alarmstufe ausgerufen worden, wir wissen nicht, was passiert ist, es muss untersucht werden, weshalb die Evakuierung nicht stattfand", sagte Santos am Montagmorgen (Ortszeit) bei einem Besuch des Unglücksorts. Bewohner des betroffenen Stadtviertels versicherten, nichts von einer Evakuierung gewusst zu haben.
Immer wieder Menschen während der Regenzeiten
Bei Erdrutschen oder Fluten sterben während der Regenzeiten in Kolumbien immer wieder Menschen. Mindestens 81 Menschen sind nach offiziellen Schätzungen in der zweiten Regenzeit in diesem Jahr bislang ums Leben gekommen. Rund 300.000 Menschen haben ihr Zuhause verloren.
Die aktuelle Regenperiode hält nach Angaben der Meteorologen noch bis zum März an. Das erwartete meteorologische Phänomen "La Niña", mit seinen kalten Strömungen im Pazifischen Ozean, könnte die Regenzeit noch verstärken.
dpa/sh - Bild: Andrés Piscov (epa)