Bei schweren Unwettern in Italien sind in den vergangenen zwei Wochen 16 Menschen ums Leben gekommen - und ein Ende des Regens ist nicht in Sicht. Besonders betroffen sind die Regionen Ligurien und Toskana.
Auch in Frankreich gibt es Unwetter: Im Süden des Landes ertrank ein 51 Jahre alter Deutscher im Fluss Herault, der durch starken Regen angeschwollen war.
Auch die Leichen von vermutlich drei in Italien vermissten Opfern wurden in Südfrankreich gefunden: An der Côte d'Azur schwemmte ein starker Ostwind innerhalb von drei Tagen die Leichen von drei Männern an. Obwohl es keine Anzeichen von Gewaltanwendung gab, wurde eine Obduktion angeordnet.
Die Wettervorhersagen für Italien blieben auch am Sonntag schlecht: Während der Unwetteralarm von Ligurien nach Nordwesten in die Region Piemont verschoben wurde, versetzten starke Regenfälle die Behörden der süditalienischen Region Kampanien in Sorge. Besonders betroffen sei bisher die Gegend rund um den Vesuv bei Neapel. «Und die Aussichten sind nicht beruhigend», warnte der Zivilschutzchef der Region, Edoardo Cosenza.
In der Gegend von Alessandria im Piemont im Norden sollten am Sonntag mehr als 500 Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie der Zivilschutz mitteilte. Schon am Vortag waren Dutzende Menschen im Piemont wegen Erdrutschgefahr vorsorglich in Sicherheit gebracht worden. Die Verwaltung der Regionalhauptstadt Turin ordnete an, die Schulen am Montag geschlossen zu lassen.
In der ligurischen Hafenstadt Genua hatte der Regen am Freitag vier Frauen und zwei Kinder in den Tod gerissen. Starkregen ließ den Fluss Bisagno über die Ufer treten, woraufhin eine Flutwelle durch eine Straße raste. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen fahrlässiger Tötung gegen Unbekannt auf. In der Kritik steht unter anderem eine Entscheidung der Behörden, am Freitag trotz der vom Zivilschutz ausgegebenen höchsten Unwetterwarnung die Schulen nicht geschlossen zu haben.
dpa - Bild: Andrea Merola (epa)