In China sind 45 Bergleute fast zwei Tage nach einem schweren Grubenunglück gerettet worden. Sie waren 40 Stunden lang unter Tage verschüttet. Acht Kumpel kamen bei dem Einsturz in der Qianqiu-Grube in Sanmenxia (Provinz Henan) am Donnerstag ums Leben.
Rettungsmannschaften konnten die eingeschlossenen Bergleute aus einem 780 Meter tiefen Schacht bergen. Auf Bahren unter Decken liegend oder auf eigenen Beinen kamen die Kumpel zurück ans Tageslicht, wie im Fernsehen zu sehen war. Einige Bergleute waren sichtlich erschöpft und mussten von Helfern gestützt werden, als sie die Grube verließen.
Glücklich über ihre Rettung winkten einige den Rettungstrupps und Journalisten zu. Um einige Arbeiter, die seit dem Unglück in der Dunkelheit ausharren mussten, vor dem plötzlichen Tageslicht zu schützen, waren ihnen die Augen verbunden worden. Nach ihrer Rettung wurden die Kumpel sofort in Krankenhäuser gebracht.
55 Tote in einer Woche
Zum Zeitpunkt des Unglücks am Donnerstag waren 75 Bergleute in der Grube. 22 Arbeiter konnten sich retten oder wurden bis Freitag lebend geborgen, wie Xinhua berichtete. Acht Kumpel kamen um. Kurz vor dem Bergschlag, bei dem sich Spannungen im Gestein schlagartig lösen und Einstürze passieren können, hatte es in der Gegend ein leichtes Erdbeben der Stärke 2,9 gegeben, wie Xinhua berichtete.
Zwei weitere Grubenunglücke Ende vergangener Woche waren nicht so gut ausgegangen. Bei Gasexplosionen in den Provinzen Henan und Hunan kamen 47 Bergleute ums Leben. Hinter den vielen Unglücken in Chinas Bergwerken stecken oft schlechte Sicherheitsmaßnahmen, unzureichende Ausrüstung sowie mangelnde Aufsicht wegen Vetternwirtschaft zwischen Grubenbesitzern und örtlichen Funktionären. Einige tausend chinesische Bergarbeiter sterben jedes Jahr. Die genaue Zahl ist nicht bekannt, da viele Unglücke auch vertuscht werden.
dpa/jp