Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou stimmt nach Angaben des Staatsfernsehens der Bildung einer Übergangsregierung in Griechenland zu. Zuvor hatten die beiden großen Parteien, Papandreous regierende Sozialistische Pasok und die Konservative Nea Dimokratia (ND), fieberhaft nach einer Lösung der Regierungskrise gesucht.
Der Ministerpräsident stand unter starkem Druck. Papandreou hatte zuletzt immer mehr Gegenwind auch in den eigenen Reihen verspürt. Auch seine zuletzt hauchdünne Parlamentsmehrheit war in Gefahr. Bei der Vertrauensfrage am Freitag wollten mindestens zwei Abgeordnete gegen ihn stimmen.
Die bürgerliche Oppositionspartei hat sich nach dpa-Informationen aus hochrangigen Quellen mit einer Übergangsregierung einverstanden erklärt. "An dieser Übergangsregierung werden Experten und keine Politiker teilnehmen", hieß es. "Diese Regierung wird das Land nur solange führen, bis das Hilfspaket unter Dach und Fach ist. Danach Neuwahlen", sagte ein Mitarbeiter der dpa. Diese Wahlen könnten sogar im Dezember stattfinden, hieß es.
Euro-Zone: Austritt möglich oder nicht?
Nach Angaben des Chef der Euro-Gruppe, Jean-Claude Juncker, kann Griechenland aus der Euro-Zone austreten, sofern das Land es wünscht. Die Griechen wären besser beraten, den Euro zu halten, doch niemand könne sie an einem Austritt aufhalten, sagte Juncker nach Informationen der VRT. Bis dato war das Szenario eines Austretens aus der Euro-Zone Tabuthema unter den europäischen Staats- und Regierungschefs.
Die Europäische Kommission hatte am Donnerstagmorgen bei einer Pressekonferenz erklärt, dass ein Ausscheiden aus der Euro-Zone nur in Frage kommt, wenn ein Land auch die Europäische Union verlässt.
dpa - Bild: Peer Grimm (epa)