In Brüssel sackte der Bel20 um knapp einen Prozent. Vor allem die Finanzwerte von Dexia und KBC gerieten wieder unter Druck. Auch in Frankfurt, Paris und Amsterdam fielen die Leitindizes. Die Märkte fürchten, dass sich die Euro-Schuldenkrise von Griechenland auf andere EU-Länder ausweiten könnte.
In Athen hat Ministerpräsident Papandreou eine Krisensitzung seines Ministerrates einberufen. Sie soll um 11 Uhr beginnen. Griechische Analysten gehen davon aus, dass "schlagartige" Entwicklungen zu erwarten seien. Mehrere Minister hatten zuvor den Premier aufgerufen, seine Pläne zu einer Volksabstimmung zum Hilfspaket für Griechenland zurückzunehmen.
Finanzminister Venizelos betonte, die Mitgliedschaft Griechenlands in der Euro-Zone sei eine historische Errungenschaft. Diese dürfe nicht durch ein Referendum in Frage gestellt werden. Wirtschaftsminister Chrysochoidis forderte, auf die Volksabstimmung zu verzichten und das vereinbarte Hilfsprogramm umzusetzen. Landwirtschaftsminister Skandalidis sagte, ein Referendum habe keinen Sinn.
Die Regierung unter Ministerpräsident Giorgos Papandreou könnte in den kommenden Stunden fallen. Zahlreiche Minister und Abgeordnete der Sozialisten forderten die Bildung einer Regierung der Nationalen Rettung. Mindestens zwei Abgeordnete haben nach Angaben des staatlichen Fernsehens NET erklärt, sie würden Papandreou nicht mehr das Vertrauen aussprechen. Damit hätte Papandreou mit 150 Mandaten keine Mehrheit mehr im Parlament.
dpa/afp/jp - Bild: Kerim Okten (epa)