Die Vereinten Nationen drängen Libyen zu einer besseren Kontrolle der massenhaft im Land verbreiteten Waffen.
Insbesondere die Kleinst-Flugabwehrraketen müssten gesichert werden, damit sie nicht Terroristen in die Hände fallen könnten, heißt es in einer am Montag einstimmig vom Sicherheitsrat in New York verabschiedeten Resolution.
Demnach soll die Übergangsregierung in Tripolis die Waffen im Land erfassen, einsammeln und einige gar zerstören. Zudem sollen alle Länder in der Region den Schmuggel unterbinden.
Russland, einst wichtigster Waffenlieferant für das Regime von Diktator Muammar al-Gaddafi, war Initiator der Resolution. Moskau geht es dabei vor allem um die sogenannten Manpads. Das sind die kleinen Flugabwehrraketen, die ein Schütze auf der Schulter trägt und dann abfeuert. Bekannt sind die amerikanischen «Stinger» oder die russischen «Strela». Laut UN gibt es in keinem Land der Erde, außer den Herstellerländern, so viele Manpads.
«Die Gefahr ist sehr groß, dass diese Raketen in die Hände von Terroristen fallen», sagte der russische Vertreter im Rat. «Wir fürchten, dass sie dann gegen Passagiermaschinen eingesetzt werden könnten.» Der Resolutionsentwurf fordert, den Schmuggel dieser Raketen zu verhindern. Dazu sollen die Grenzkontrollen verstärkt und die Transportwege besser überwacht werden. Die neuen libyschen Machthaber werden aufgefordert, «diese Waffen zu sichern und die Arsenale sicher und verlässlich zu verwalten».
Die Resolution verpflichtet die Libyer außerdem, sämtliche chemischen Waffen im Land zu erfassen und sich mit der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) in Den Haag abzustimmen. Ziel sei die Vernichtung der Waffen sowie ihrer Grundstoffe. «Dieses Kapitel ist von größter Wichtigkeit», sagte der deutsche UN-Botschafter Peter Wittig. Die C-Waffen müssten in Absprache mit internationalen Organisationen beseitigt werden.
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