"Ich bin überrascht, böse überrascht", erklärte Suha Arafat in einem Interview mit der Malteser Zeitung "The Times of Malta". "Ich war ein Opfer der tunesischen Diktatur und nun werde ich selbst beschuldigt."
Nach tunesischen Medienberichten wird die 48-Jährige verdächtigt, zusammen mit der Ehefrau des gestürzten tunesischen Diktators Zine el Abidine Ben Ali bei der Gründung einer Privatschule Steuergelder veruntreut zu haben. Ein Sprecher des Justizministeriums wollte sich dazu zunächst nicht äußern.
"Ich werde dagegen auf dieselbe Weise kämpfen, auf die ich zuvor anderes bekämpft habe", erklärte die Witwe des Palästinenserführers. Arafat betonte zudem, sie sei bisher nicht über die Vorwürfe informiert worden, wolle aber ihre Unschuld beweisen. Arafat bestätigte die Vorwürfe gegen die frühere tunesische First Lady.
Arafat (1929-2004) lange in Tunesien im Exil gelebt
Der langjährige PLO-Chef Arafat (1929-2004) hatte in Tunesien viele Jahre im Exil gelebt und dort auch im Alter von 62 Jahren überraschend der 34 Jahre jüngeren Sekretärin Suha Tawil das Ja-Wort gegeben. Zuvor hatte er immer betont, er sei "allein mit Palästina verheiratet".
Suha Arafat, die in den Palästinensergebieten unbeliebt war, geriet später auch wegen ihres verschwenderischen Lebensstils und der angeblichen Unterschlagung von EU-Hilfsgeldern ins Kreuzfeuer der Kritik.
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