Wie der britische Nachrichtensender BBC am Montag berichtete, waren mehr als 7000 antike Münzen und andere Altertümer im Mai während der Kämpfe zwischen libyschen Regierungstruppen und Rebellen aus einer Bank in Bengasi geraubt worden. Mehrere hundert Münzen seien nun nach Angaben des libyschen Nationalen Übergangsrats in Ägypten aufgetaucht.
Anfang Oktober hatte die ägyptische Polizei auf einer Straße zwischen den Städten Marsa Matruh und Alexandria einen Bauern festgenommen, der in seinem Auto 502 Goldmünzen und eine kleine antike Statue transportierte. Die ägyptische Zeitung "Al-Wafd" hatte damals gemeldet, die Ermittler hätten einen Tipp vom libysch-ägyptischen Grenzposten Sallum erhalten, dass Schmuggler dabei seien, im großen Stil gestohlene Altertümer aus Libyen nach Ägypten zu verfrachten.
Die als "Schatz von Bengasi" bekannte Sammlung von antiken Münzen, Statuetten und Schmuckstücken bestand aus mehr als 10.000 Stücken. Der Schatz befand sich lange Zeit in Italien und wurde erst nach der Unabhängigkeit Libyens im Jahr 1961 zurückgegeben. Seitdem wurden die nicht dokumentierten Gegenstände in den Tresoren einer Bank gelagert und scheinbar vergessen, sagte der Vorsitzende des Museums von Tripolis, Saleh Algab. Ein geplantes Museum wurde nie gebaut.
Die Diebe hätten es auf die wertvollsten Stücke der Sammlung abgesehen, sagte Libyens Minister für Altertümer Fadel al-Hasi der BBC. Es bestehe außerdem der Verdacht, dass Bankangestellte an dem Raub beteiligt waren. Interpol wurde im Juli informiert, seitdem würden internationale Antiquitätenmärkte überwacht. Einige hundert Münzen seien in Ägypten aufgetaucht, sagte der Minister. Auch auf Bengasis Goldmarkt sollen einige der Münzen gelandet sein, hieß es.
dpa