Die Unesco ist die einzige der 16 Sonderorganisationen der Vereinten Nationen mit einem Mandat für Kultur. Mit ihren Programmen soll sie das Kulturerbe schützen, die kulturelle Vielfalt bewahren und den Dialog zwischen den Kulturen fördern. Den völkerrechtlichen Rahmen dazu bildet unter anderem das Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes.
Weniger bekannt, aber ebenso bedeutend ist das Engagement der Unesco in Bereichen wie Bildung, Wissenschaft und Kommunikation. So gibt die UN-Organisation mit mehr als 2000 Mitarbeitern jährlich einen Weltbildungsbericht heraus, setzt sich für lebenslanges Lernen ein oder betreibt Programme für Hochschulkooperationen und Biosphärenreservate. Zwei große Arbeitsschwerpunkte sind die Gleichberechtigung von Mann und Frau sowie die Entwicklung Afrikas.
Ihre finanziellen Mittel bezieht die Unesco hauptsächlich aus den Pflichtbeiträgen ihrer Mitgliedstaaten. Der reguläre Zweijahreshaushalt 2010/2011 umfasst 653 Millionen US-Dollar. Der Gründungsvertrag der Organisation wurde am 16. November 1945 von 37 Staaten in London unterzeichnet. Knapp ein Jahr später, am 4. November 1946, trat dieser nach der Ratifizierung durch 20 Staaten in Kraft.
An der Spitze der Organisation steht seit Herbst 2009 die Bulgarin Irina Bokowa. Der Posten des Generaldirektors wird für jeweils vier Jahre vergeben. Der jeweilige Kandidat wird in geheimer Abstimmung von dem Exekutivrat in einer Vorentscheidung nominiert und von der Generalkonferenz, dem obersten Entscheidungs- und Kontrollorgan der Unesco, schließlich in geheimer Wahl bestätigt. Der Exekutivrat ist für die Umsetzung des Unesco-Programms verantwortlich und besteht aus 58 Mitgliedern. Die Hälfte des Rates wird alle zwei Jahre neu gewählt.
dpa - Bild: Diego Azubel (epa)