Bei der Stichwahl am Sonntag erhielt der einstige Regionalminister Rossen Plewneliew 52,5 Prozent der Stimmen, teilte die staatliche Wahlbehörde nach Auszählung von 98 Prozent der Wahllokale am Montag mit. Der sozialistischer Ex-Außenminister Iwajlo Kalfin kam auf 47,4 Prozent, sagte die Sprecherin der staatlichen Wahlbehörde der Nachrichtenagentur Focus in Sofia.
Plewneliew als parteiloser Kandidat der Regierungspartei löst den sozialistischen Amtsinhaber Georgi Parwanow ab, der nach zwei Amtszeiten nicht mehr antreten durfte. Nach Veröffentlichung der Prognosen kündigte Plewneliew an, er wolle die europäische Entwicklung des Balkanlandes beschleunigen, das seit 2007 EU-Mitglied ist.
Die oppositionellen Sozialisten warfen der Regierungspartei GERB noch am Wahlabend Stimmenkauf und Wahlmanipulation vor. "Diese Wahlen können auf keine Weise demokratisch, fair und frei genannt werden", sagte Sozialisten-Chef Sergej Stanischew nach der Stichwahl. Er kündigte rechtliche Maßnahmen an, damit sich diese Zustände nicht mehr wiederholten. Es sei wichtig, wie in Bulgarien Wahlen gemacht würden und ob dies den EU-Standards entspreche, betonte Stanischew.
In Bulgarien hatte es am Sonntag auch in rund 1000 Orten Stichwahlen für die Bürgermeisterämter gegeben. Auch dort lag die regierende GERB-Partei in Führung. Die erste Wahl nach Bulgariens EU-Beitritt 2007 galt als Test für die seit zweieinhalb Jahren amtierende Regierung von Ministerpräsident Boiko Borissow.
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