Eine Gasexplosion in einer Kohlegrube in Zentralchina hat 29 Bergleute getötet. Der letzte vermisste Kumpel konnte am Sonntag nur noch tot gefunden werden, wie die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete. Das Unglück passierte am Samstag im Xialiuchong-Kohlebergwerk in der Stadt Hengyang (Provinz Hunan). Verzweifelte Familienmitglieder der Opfer warteten an der Unglücksgrube. Einige brachen immer wieder in Tränen aus.
Es war bereits das zweite Grubenunglück in China in drei Tagen. Erst am Donnerstag waren in der Provinz Henan in Zentralchina bei einer Gasexplosion im staatlichen Jiulishan-Bergwerk in der Stadt Jiaozuo sieben Kumpel getötet und elf verschüttet worden. Die Rettungsarbeiten wurden von hohen Gaskonzentrationen in den Schächten behindert. Bis Sonntag gab es keine Nachricht von den elf eingeschlossenen Grubenarbeitern.
35 Bergleute in der Grube
Zum Zeitpunkt des neuen Unglücks am Samstag waren 35 Bergleute in der Grube. Sechs konnten gerettet werden und kamen ins Krankenhaus. Rund 40 Einsatzkräfte suchten nach dem vermissten Bergmann, der dann tot gefunden wurde. Der Leiter des staatlichen Werksschutzamtes, Luo Lin, und Provinzgouverneur Xu Shousheng waren vor Ort. Die staatliche Kohlegrube ist bereits seit 40 Jahren in Betrieb und beschäftigt mehr als 160 Kumpel.
Chinas Bergleute leben gefährlicher als ihre Kollegen in anderen Teilen der Welt. Schlechte Sicherheitsvorkehrungen, unzureichende Ausrüstung sowie mangelnde Aufsicht wegen Vetternwirtschaft zwischen Grubenbesitzern und örtlichen Funktionären stecken hinter vielen Unglücken. Einige tausend Bergarbeiter sterben jedes Jahr. Die genaue Zahl ist nicht bekannt, da viele Unglücke auch vertuscht werden.
dpa/jp