Etwa 200 Bahn-Fahrgäste sind im drittlängsten Eisenbahntunnel der Welt steckengeblieben. Eine Stunde lang mussten die Passagiere am Samstag in der 34,6 Kilometer langen Röhre des Lötschberg-Basistunnels ausharren, bevor Feuerwehrleute sie durch einen Verbindungsstollen in einen Ersatzzug lotsten.
Ihr Doppelstockzug war mit einem Bremsenproblem liegengeblieben, wie die schweizerische Nachrichtenagentur sda unter Berufung auf einen Sprecher des Streckenbetreibers BLS weiter berichtete.
Der Zug kam an der Nothaltestelle Ferden auf der Walliser Seite des Tunnels zum Stehen. Das sei ein guter Zufall gewesen, sagte der BLS-Sprecher. So gestaltete sich das Umsteigen für die Reisenden in den Ersatzzug einfach. Bahnsteige waren vorhanden, ein Verbindungsstollen ebenfalls.
Begleitet von Feuerwehrmännern gelangten die Reisenden durch den Stollen in die andere Tunnelröhre, wie eine Augenzeugin der sda sagte. Dort stiegen die Reisenden in den Ersatzzug. Dieser traf rund eine Stunde nach dem Nothalt des Doppelstockzuges ein. Im Tunnel roch es nach verbranntem Gummi.
Rund anderthalb Stunden lang war der Tunnel komplett gesperrt. Einige Züge des Fernverkehrs wurden nach Angaben der schweizerischen Bahngesellschaft SBB über die Bergstrecke umgeleitet, andere fielen ganz aus.
dpa/fs - Bild: Olivier Maire (epa)