Die Gespräche seien aber erst in einem Frühstadium, erklärte der Verwalter des Notfonds, Klaus Regling. Wie die Financial Times berichtet, seien mögliche Zahlungen an Bedingungen geknüpft. China verlangt umfangreiche Sicherheiten und dass auch andere nicht-europäische Länder Geld in den Rettungsschirm investieren.
Kritiker eines chinesischen Engagements beim Rettungsschirm fürchten, dass China seine Macht in der internationalen Finanzhierarchie stärken werde und es für den Westen schwieriger wird, Einfluss auf die chinesische Wirtschaftspolitik zu nehmen. Das Land verfügt über Devisenreserven von mehr als 3 Billionen Dollar und hält die eigene Währung künstlich niedrig.
EFSF-Vorsitzender Regling auf China-Reise
Bei Gesprächen in Peking erwartet der Chef des europäischen Rettungsschirms (EFSF), Klaus Regling, noch "keine genauen Ergebnisse" über eventuelle höhere Investitionen Chinas in Europa. Sein länger geplanter Besuch in China sei allerdings so kurz nach der Einigung in der europäischen Schuldenkrise "sehr nützlich", sagte Regling am Freitag vor Journalisten in der chinesischen Hauptstadt.
Er habe die Verantwortlichen im chinesischen Finanzministerium und in der Zentralbank in Peking über die Ergebnisse des EU-Gipfels informiert. Seine Gespräche seien aber keine Verhandlungen, sagte Regling. Es gebe deswegen auch keine Beschlüsse. Für den Rettungsschirm sei es aber sehr wichtig, mit den großen Investoren wie China in Kontakt zu stehen.
China sei ein "guter, loyaler Kunde" von EFSF-Anleihen. Rund 40 Prozent seien bisher von Investoren in Asien gekauft worden. Es sei nur normal, wenn der EFSF bei Investoren für seine Anleihen oder mögliche neue Produkte werbe. Wegen seiner Außenhandelsüberschüsse gebe es für China die Notwendigkeit, seine Devisen anzulegen, wenn es Zinsen dafür bekommen wolle. Exportweltmeister China hält die weltgrößten Devisenreserven.
Das Angebot der Anleihen sei rein kommerziell. Investoren müssten eine Risikoanalyse machen. Bei diesen Investitionen gehe es nicht um politische Bedingungen, sagte Regling auf Fragen, ob die chinesische Seite im Gegenzug für seine Finanzhilfe ein Entgegenkommen wie etwa bei der Gewährung des Marktwirtschaftsstatus durch die EU erwarte.
belga/dpa/ok - Archivbild: Maciej Kulczynski (epa)