Die EU-Staaten stehen unter enormem Erfolgszwang: Entweder es gelingt, ein entschlossenes Zeichen zu setzen, oder aber es sieht düster aus, da sind sich Beobachter einig.
Tatsächlich droht die griechische Schuldenkrise jetzt akut auf andere Staaten überzugreifen, allen voran Italien und Spanien, vielleicht sogar Frankreich. Jetzt sind also große Volkswirtschaften im Visier.
Zunächst muss eine Lösung für Griechenland gefunden werden. Das Land erstickt an seiner Schuldenlast und an der Rosskur, die ihm auferlegt wurde. Aber einmal angenommen, es kommt zu einem Schuldenschnitt - also: die Banken verzichten auf einen Teil der Kreditrückzahlungen aus Athen, dann gerieten die Geldhäuser selbst ins Wanken.
Es muss also auch dafür gesorgt werden, dass die Banken notfalls gestützt werden können. Das soll - in letzter Instanz - der Euro-Rettungsschirm übernehmen, allerdings muss der dafür erstmal gestärkt werden.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel will sich hier zunächst die Unterstützung des deutschen Bundestages sichern. Der EU-Gipfel beginnt also quasi in Berlin, wo das deutsche Parlament über eine Ausweitung des Rettungsfonds abstimmen soll.
Am Vormittag trifft der scheidende Premierminister Leterme mit den Ministern seines Kernkabinetts zusammen. Die Minister wollen im Vorfeld des EU-Gipfels in Brüssel die Position abstimmen, die Belgien beim Gipfel in Brüssel vertreten wird. Es wird vermutlich eines der letzten EU-Gipfeltreffen, an dem Leterme teilnimmt.
Bild: Benoit Doppagne (belga)