Vor dem entscheidenden EU-Gipfel zur Schuldenkrise hat sich die italienische Regierungskoalition unter Ministerpräsident Berlusconi in letzter Minute auf Vorschläge für Wirtschaftsreformen verständigt. Nach Angaben von Umberto Bossi, dem Parteichef des Koalitionspartners Lega Nord, gab es eine vorläufige Einigung.
Offenbar hat man sich auf die Anhebung des Rentenalters auf 67 Jahre geeinigt, nicht aber über mehr Dienstaltersjahre bis zur Pensionierung. Von Berlusconis Amt gab es am zunächst keine Bestätigung über eine Einigung.
Der italienische Regierungschef kämpft unter massivem Reformdruck aus Brüssel um seine politische Zukunft. Die EU will auf dem Gipfel von ihm schriftliche Zusagen für eine Sanierung der maroden Staatsfinanzen Italiens. Doch bislang scheiterten Berlusconis Bemühungen um eine dafür nötige umfassende Rentenreform am starken Widerstand der Lega Nord, die bereits Neuwahlen ins Spiel brachte.
Auf dem zweiten EU-Gipfel innerhalb von vier Tagen in Brüssel soll heute der große Befreiungsschlag im Kampf gegen die Schuldenkrise gelingen. Einig werden müssen sich die Länder über drei Themen: neue Finanzhilfen für Griechenland, die Beteiligung der Banken an den Rettungskosten und eine Stärkung des Krisenfonds EFSF.
dpa/est - Bild: Ettore Ferrari (epa)