Zwei Tage nach dem schweren Erdbeben im Osten der Türkei wird das Ausmaß der Zerstörung immer deutlicher. Die Behörden korrigierten die Zahl der zerstörten Häuser auf über 2.260.
Für die Zeit nach den Rettungsarbeiten seien Zelte, Wohncontainer und Fertighäuser nötig, berichteten türkische Medien am Mittwoch unter Berufung auf Diplomaten. Die türkischen Botschaften sollten nun Gespräche mit den Staaten führen, die Hilfsangebote gemacht hatten. Die Türkei will auch mit internationalen Organisationen über Hilfen verhandeln.
Der türkische Rote Halbmond brachte mit Geleitschutz der Armee Zelte für Erdbebenopfer in die osttürkische Stadt Ercis. Der Konvoi wurde von Tausenden Menschen erwartet. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hatten in den beiden Nächten zuvor viele Menschen im Freien übernachten müssen.
Am Dienstagabend erschütterte ein heftiges Nachbeben der Stärke 5,4 die Region in der Provinz Van. Wegen des Nachbebens revoltierten Häftlinge im Gefängnis der Stadt gegen ihre Wärter. Die Behörden brachten zusätzliche Sicherheitskräfte in das Gefängnis, aus dem bei dem schweren Beben am Sonntag etwa 200 Gefangene durch ein Loch in einer Mauer entkommen waren.
Rettungshelfer setzten die Suche nach möglichen Überlebenden und Toten in den Trümmern fort. Die Provinz Van liegt im Südosten des Landes und grenzt an den Iran. Sie wird mehrheitlich von Kurden bewohnt. Die Türkei wird immer wieder von heftigen Erdbeben heimgesucht. Das Beben vom Sonntag hatte eine Stärke von 7,2.
dpa/est - Bild: Tolga Bozoglu (epa)