In das Krisengebiet in der Provinz Van wurden nach Regierungsangaben mehr als 1200 Helfer geschickt. Auch Einheiten der Armee sind im Einsatz. In Ercis, der am stärksten betroffenen Stadt, seien zwei provisorische Krankenhäuser aus Zelten errichtet worden, berichteten türkische Medien.
Bisher wurden 217 Tote geborgen. Experten rechnen aber angesichts der Stärke des Bebens mit mindestens 1000 Todesopfern. Retter haben die ganze Nacht fieberhaft nach Überlebenden gesucht. Das Beben am Sonntag in der Provinz Van hatte die Stärke 7,2.
Aus Angst vor Nachbeben haben viele Bewohner die Nacht im Freien verbracht. Ministerpräsident Erdogan hat inzwischen das Ausland um Hilfe gebeten.
Die Türkei wird immer wieder von heftigen Erdbeben heimgesucht. In der Provinz Van gab es 1976 ein Erdbeben mit fast 4000 Toten. Das Land lebt in ständiger Angst vor neuen Erdstößen durch die Reibung tektonischer Platten in der Erdkruste. Rund 92 Prozent des Landes liegen auf Erdbebengürteln. Etwa 95 Prozent der Türken leben auf unsicherem Grund, auf dem auch 98 Prozent der Industrieanlagen sowie die wichtigsten Staudämme und Kraftwerke stehen.
dpa/jp - Bild: Tolga Bozoglu (epa)