«Politiker müssen eine unfassbare Menge an Ego haben», sagte der 50-Jährige am Mittwoch in London. Es sei deshalb extrem schwer, einen Politiker zu spielen.
«Es ist richtig hart, denn das Produkt, das man der Nation verkaufen muss, ist man selber. Man muss tatsächlich glauben: Ich bin der Beste.»
Clooney stellte in London seinen Film «Die Iden des März» vor. Er spielt darin einen Kandidaten für die US-Präsidentschaftswahl.
Der Schauspieler ist UN-Friedensbotschafter und dafür bekannt, dass er sich in den USA regelmäßig in politische Diskussionen einmischt und für Hilfsprojekte engagiert. 2004 unterstützte er die letztlich erfolglose Kandidatur seines Vaters, eines Demokraten, der für den US-Bundesstaat Kentucky für den Kongress antrat. Damals sammelte er unter anderem Spenden.
«Fünfundneunzig Prozent der Politiker, die Wahlen gewinnen, haben einfach das meiste Geld», sagte Clooney in London. Aus der Kampagne seines Vaters habe er gelernt, dass man als Politiker die Hände von vielen Leuten schütteln müsse, mit denen man sonst eigentlich lieber nichts zu tun haben wolle. Auch wisse er mit Sicherheit, dass bei der Verteilung der Sitze im US-Senat «jede Menge Deals» im Spiel seien.
Er selber habe kein Bedürfnis, Politiker zu werden. «Ich habe ein sehr gutes Leben. Ich habe die Möglichkeit, mich einzumischen, wenn ich möchte. Ich bin froh, das tun zu können.» Ansonsten aber genieße er lieber sein angenehmes Leben. «Diese Leute sind sehr viel schlauer als ich und ich ziehe meinen Hut vor ihnen.»
dpa - Bild: Claudio Onorati (epa)