Journalisten begannen am Dienstagmorgen um 6:00 Uhr mit einem 24-Stunden-Streik. Im Radio und im Fernsehen gab es keine Nachrichten, am Mittwoch sollen keine Zeitungen erscheinen. Die Streikenden protestieren gegen geplante Kürzungen ihrer Gehälter sowie gegen Entlassungen.
Die Lage soll sich am Mittwoch und Donnerstag noch einmal verschärfen: Dann planen die beiden größten Gewerkschaftsverbände des staatlichen und privaten Bereichs (GSEE und ADEDY) noch weitreichendere Streiks. Alle Staatsbediensteten sollen demnach nicht zur Arbeit erscheinen.
Die Fluglotsen haben angekündigt, ab Mittwoch zwei volle Tage lang zu streiken. Nur Transitflüge sollen stattfinden. Bus- und U-Bahnfahrer wollen für mehrere Stunden die Arbeit niederlegen, die Taxieigner für 48 Stunden.
Am Donnerstag will das Parlament in Athen ein neues Gesetz billigen, mit dem erstmals seit 100 Jahren Entlassungen von Staatsbediensteten ermöglicht werden sollen. Zudem sollen die Löhne und Gehälter von Beamten und anderen Staatsbediensteten um weitere 20 Prozent gekürzt und weitere Steuern erhoben werden. Die regierenden Sozialisten verfügen über eine knappe Mehrheit von 154 Abgeordneten im 300-köpfigen Parlament.
Wegen der Gefahr eines Seuchenausbruchs hat die Regierung in Griechenland inzwischen die streikenden Müllarbeiter zum Dienst verpflichtet. Ein entsprechender Ministerialerlass wurde heute veröffentlicht. Nach mehreren Streiktagen bei der Müllabfuhr liegen nach Schätzungen allein in der Hauptstadt Athen mehr als 30.000 Tonnen Müll herum.
dpa/jp