Die Eltern des vor mehr als fünf Jahren in den Gazastreifen entführten israelischen Soldaten Gilad Schalit brachen am Dienstagmorgen aus ihrem Heimatort Mizpe Hila auf. Sie wollten ihren Sohn nach dessen Rückkehr nach Israel auf dem Militärflughafen Tel Nof südlich von Rechovot in die Arme schließen.
Das israelische Fernsehen meldete, der Austausch am Grenzübergang Kerem Schalom zwischen Israel, Ägypten und dem Gazastreifen sei etwa um 9:00 Uhr (MESZ) geplant. Die Übergabe solle mit Hilfe von Vertretern des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) sowie der ägyptischen Behörden erfolgen.
Ein Bus mit 16 palästinensischen Häftlingen ist nach israelischen Angaben unterwegs zum Übergang Beitunia zum Westjordanland. Israelische Medien berichteten am Dienstag, die Gefangenen hätten das nahegelegene Militärlager Ofer verlassen. Dies wurde als Anzeichen für weitere Bewegung beim Häftlingsaustausch gewertet.
Israel und die radikalislamische Hamas hatten mit deutscher und zuletzt ägyptischer Vermittlung den Tausch von 1027 palästinensischen Gefangenen gegen Schalit vereinbart. Das Oberste Gericht wies am Montagabend Klagen Hinterbliebener von Terroropfern gegen den Tauschhandel zurück. Es handele sich um eine rein politische Entscheidung, begründete das Gericht.
dpa/jp - Bild: Oliver Weiken (epa)