Der 25-jährige Schalit soll den Angaben zufolge über den Rafah-Grenzübergang nach Ägypten gebracht und dort an das Rote Kreuz sowie die ägyptischen Behörden übergeben werden. Anschließend solle der junge Mann vermutlich über den Nizana-Grenzübergang nach Israel transportiert werden, meldete der Rundfunk.
Am Übergang Kerem Schalom solle er ärztlich untersucht werden. Ein Hubschrauber werde ihn von dort aus zum Militärflughafen Tel Nof bringen. Dort wollen ihn seine Eltern Noam und Aviva in die Arme schließen.
Auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, Verteidigungsminister Ehud Barak sowie Generalstabschef Benny Ganz wollen dabei anwesend sein. Nach einer ausführlicheren ärztlichen Untersuchung in Tel Nof soll Schalit dann mit seiner Familie mit dem Hubschrauber in seinen Heimatort Mizpe Ramon im Norden Israels geflogen werden.
Israel lässt im Gegenzug in einem ersten Schritt 477 palästinensische Häftlinge frei. Den Rundfunkberichten zufolge soll ein Teil der Gefangenen am Dienstagmorgen um 06.00 Uhr (MESZ) in Bussen zum Übergang Kerem Schalom an der Grenze zum Gazastreifen gebracht werden. Andere Häftlinge, die in das Westjordanland zurückkehren, sollten zum Übergang Beitunia gefahren werden.
Klagen gegen Gefangenenaustausch
Das Oberste Gericht in Jerusalem will am Montagmittag über vier Klagen gegen den umstrittenen Gefangenenaustausch mit der radikalislamischen Hamas beraten. Die Terroropfer-Organisation Almagor sowie drei weitere Kläger warnen, die Freilassung von mehr als tausend palästinensischen Häftlingen für Schalits Freiheit sei unproportional. Sie gefährde zudem die Sicherheit israelischer Bürger, weil sie zu neuen Anschlägen oder Entführungen ermutigen könne.
Noam Schalit, der Vater des entführten Soldaten, ist bei der Beratung ebenfalls anwesend. Die Mutter Aviva Schalit hatte am Sonntag gewarnt, jeder Aufschub des Gefangenenaustauschs könne das Leben ihres Sohnes gefährden.
dpa/est - Bild: Ali Ali (epa)