Bei der Massenkundgebung in der ägäischen Großstadt Izmir drängte sich die Menge dicht an dicht und verwandelte die Stadt in ein Fahnenmeer aus roten Landesflaggen mit Stern und Halbmond.
Auch von Schiffen und Booten wurden Fahnen geschwenkt. Bei strahlendem Sonnenschein erinnerte der Massenprotest mit Musik und Liedern an ein großes Volksfest. Die Organisatoren waren von einer Rekordbeteiligung von mehr als einer Million Menschen ausgegangen.
Der Protest hatte sich daran entzündet, dass die Regierungspartei AKP Außenminister Abdullah Gül vom Parlament zum Staatspräsidenten wählen lassen wollte. Nach dem Scheitern der Wahl, zu der maßgeblich das türkische Militär mit einer scharfen Warnung vor einer Islamisierung des Staates beigetragen hatte, hat das türkische Parlament als Ausweg aus der Krise Neuwahlen für den 22. Juli beschlossen.