Kurz vor der Bekanntgabe des Preisträgers, des schwedischen Lyrikers Tomas Tranströmer, waren beim Wettbüro Ladbrokes die Einsätze auf seinen Namen so stark gestiegen, dass er den zuvor sensationell führenden US-Rockpoeten Bob Dylan vom ersten Platz verdrängte.
Seit 2006 waren mehrfach die jeweiligen Preisträger durch hohe Einsätze wenige Stunden vor der Bekanntgabe an die Spitze der Ladbrokes-Listen gelangt. 2008 hatte das Wettbüro deshalb die Einsätze auf den Franzosen Jean-Marie Gustave Le Clézio kurzfristig gestoppt.
Der Akademie-Sekretär Peter Englund erklärte, er sei überzeugt, dass es kein "Leck" gegeben habe. Er warf dem Wettbüro Ladbrokes vor, mit dem Spiel um den Nobelpreis zur Vulgarisierung des Nobelpreises und der Literatur beizutragen.
Der Stockholmer Ladbrokes-Sprecher Andreas Fyrlund meinte, man sei selbst ebenfalls überzeugt, dass vor der Bekanntgabe des Preises alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Er sagte der dpa: "Es ist aber schon ein bisschen komisch, dass seit 2006 immer wieder die jeweiligen Preisträger ganz zuletzt an die Spitze der Wettliste kommen. Wir lagen bei fünf der letzten neun Vergaben genau richtig."
dpa/fs - Bild: Anders Wiklund (epa)