Am Donnerstagmorgen sind in Athen die Bus-, Straßenbahn- und U-Bahn Fahrer in einen 48-stündigen Streik getreten. Tausende Menschen kamen zu spät zur Arbeit. Korrespondentenberichten zufolge legten auch Verwaltungsbeamte, Lehrer, Ärzte, Anwälte und Journalisten die Arbeit nieder.
Gewerkschaftsmitglieder der Elektrizitätsgesellschaft blockierten den Eingang der Filiale der Gesellschaft, die die Rechnungen ausgibt. Damit wollen sie nach eigenen Angaben verhindern, dass die Regierung eine neue Sonder-Immobiliensteuer kassiert.
Auch im Flugverkehr kam es erneut zu Verspätungen. Die Fluglotsen arbeiten seit mehr als einer Woche nach dem Motto Dienst nach Vorschrift. Vor allem bei Inlandsflügen gibt es Verspätungen. Am Freitag wollen auch die Taxifahrer streiken, ab Montag die Seeleute. Es wird damit gerechnet, dass der Fährverkehr zusammenbrechen wird. Auch die Steuerbeamten und die Zöllner wollen nächste Woche für vier Tage streiken. Für den 19. Oktober sind massive Streiks im Land und in den verschiedensten Branchen geplant.
Akropolis geschlossen - 7000 Tonnen Müll
Die Streiks und Proteste haben auch die Akropolis erreicht. Angestellte des Kulturministeriums blockieren den Eingang und verwehren Touristen und Besuchern den Zutritt zum Wahrzeichen Athens. Die Akropolis soll nach Angaben der Gewerkschaft der Archäologen und Museumswärter am Freitag wieder öffnen. Auch alle Museen des Landes blieben am Donnerstag den zweiten Tag in Folge geschlossen.
Nach mehr als einer Woche Streik bei der Müllabfuhr in Athen ist die griechische Gesundheitsbehörde alarmiert. Die Müllberge seien "eine die Gesundheit gefährdende Bombe", teile die Gesundheitsbehörde am Donnerstag mit. Es müssten sofort Maßnahmen getroffen werden. Die Regierung schloss nicht aus, die Beschäftigten bei der Müllabfuhr zum Dienst zu verpflichten. Auf den Straßen Athens und in Vorstädten liegen nach Schätzungen der Kommunen mehr als 7000 Tonnen Müll. Die Bevölkerung ist empört.
dpa/jp/km - Bild: Orestis Panagiotou (epa)