Europas Banken drohen Zwangsmaßnahmen zur besseren Risikovorsorge. Um im Falle einer Staatspleite Griechenlands einen Bankenkollaps zu verhindern, will die europäische Bankenaufsicht EBA die Finanzinstitute dazu zwingen, ihre Risiken etwa in Form von Staatsanleihen mit mehr Eigenkapital abzusichern, wie die Londoner Zeitung "Financial Times" in ihrer Mittwochsausgabe berichtet.
Im Gespräch sei eine sogenannte harte Kernkapitalquote von neun Prozent. Damit ist gemeint, dass Banken ihre Risiken noch besser gegen einen Ausfall absichern sollen. Die Institute müssten die Vorgabe innerhalb von maximal neun Monaten umzusetzen, sonst drohten staatliche Finanzspritzen - auch gegen den Willen der Banken. Allerdings wird das Geschäft für die Institute dadurch weniger rentabel.
Auch die EU-Kommission arbeitet weiter fieberhaft an einer Lösung der Krise. Vorschläge für eine Stärkung der europäischen Banken, denen wegen der Schuldenkrise hohe Abschreibungen auf Staatsanleihen beispielsweise aus Griechenland, Portugal und Irland drohen, wollte Kommissionspräsident José Manuel Barroso noch am Mittwoch im Europaparlament vorlegen. Wie Parlamentarier in Brüssel berichteten, dürfte der Behördenchef zudem Initiativen im Kampf gegen die gefährliche Schuldenkrise präsentieren, beispielsweise zur Stärkung des Krisenfonds EFSF.
Am Wochenende war der belgisch-französische Bankkonzern Dexia zerschlagen worden. Dexia war als erste große Bankengruppe in den Strudel der europäischen Schuldenkrise geraten. Mit den schärferen Kapitalregeln will Brüssel die Banken für künftige Turbulenzen an den Finanzmärkten rüsten. Die Institute müssen für ihre ausgegebenen Kredite - dazu zählt auch das Geld, das sie den Staaten mittels Staatsanleihen geliehen haben - eine festgelegte Quote an hartem Kernkapital vorhalten.
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