Polizisten schätzten die Menge auf 5000 bis 7000 Menschen, offizielle Schätzungen gab es zunächst noch nicht. Den einigen Dutzend Aktivisten der Aktion "Occupy Wall Street" hatten sich Gewerkschaften und selbst Nachbarschafts- und Mietervereine angeschlossen.
Ihnen allen ist die Macht der Banken zu groß und deren Beitrag zur Beilegung der Wirtschaftskrise zu gering. Auch in anderen Städten gab es Proteste.
"Wall Street hat schuld", riefen Hunderte Menschen immer wieder in Sprechchören. Redner forderten ein neues Steuersystem, dass vor allem die Finanzhäuser zur Kasse bittet. "Was wir heute haben, ist nicht fair, nicht fair, nicht fair", rief eine Rednerin. "Macht dieses Land sozial", sagte ein anderer. Die Demonstranten trugen Plakate mit Aufschriften wie "Besteuert Wall Street", "Lasst die Banken zahlen" oder "Die Reichen sollen ihren gerechten Anteil zahlen" mit sich. Es waren aber auch einige Dutzend Plakate zu sehen mit Aufschriften wie "Sozialismus ist für alle gut".
Die Tendenz der Bewegung ist links, es haben sich aber Dutzende Gruppen mit den unterschiedlichsten Zielen angeschlossen wie dem Kampf für die Umwelt oder gegen die Todesstrafe, für bessere Bildung und billigere Kindergärten, gegen Militäreinsätze oder Stützungsprogramme für Großunternehmen. US-Präsident Barack Obama war gleichermaßen Ziel von Spott und Kritik, aber auch Hoffnung und Unterstützung.
An den Demonstrationen beteiligen sich inzwischen der große Gewerkschaftsverband AFL-CIO und viele Einzelgewerkschaften. Auch lokale Gruppen wie Vereinigungen von Krankenschwestern, Lehrern und anderen Berufsgruppen sind dabei. Ihren Anfang nahm die Bewegung vor gerade einmal drei Wochen mit der Aktion "Occupy Wall Street".
dpa/okr/km - Bild: Gino Domenico (epa)