Bei ArcelorMittal in Lüttich ist das "Treffen der letzten Chance" am Montagvormittag gescheitert. Im Anschluss sollen aufgebrachte Arbeiter in die Büros der Geschäftsleitung eingedrungen sein, wie die Nachrichtenagentur belga berichtet. Die Direktion des Lütticher Werks wurde von gewerkschaftlich organisierten Arbeitern festgesetzt.
Gegenstand des Sozialkonflikts ist ein Abkommen über die Kurzarbeit aus dem Jahr 2004. Die Mitarbeiter fürchten um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze. Ein Hochofen liegt in Lüttich bereits seit einiger Zeit still.
Es gebe Gerüchte, dass die Stillegung der Warmstahlproduktion entgültig sein könnte, wurde ein FGTB-Gewerkschaftsfunktionär zitiert. Die CSC sprach von einer skandalösen Entwicklung nach den Anstrengungungen der Mitarbeiter der letzten Jahre.
Die Arbeiter wollten sich nach der aufeinanderfolgenden Schließung der Werke am Hauptsitz in Flemalle versammeln, wo die Geschäftsleitung festsitzt.
Von Arbeitnehmerseite wird betont, man wolle an der Fortführung der Gespräche festhalten.
Hochofen in Lothringen stillgelegt
Ungeachtet zahlreicher Proteste ist heute im französischen Lothringen der letzte noch in Betrieb befindliche Hochofen geschlossen worden. Der weltweit größte Stahlkonzern ArcelorMittal begründete dies mit der flauen Konjunktur und der sinkenden Stahl-Nachfrage.
Frankreichs Industrieminister Besson sagte, er hoffe, dass der Hochofen "Anfang kommenden Jahres" wieder hochgefahren werde. In dem Werk in Florange-Hayange waren zuletzt rund 3000 Arbeitnehmer beschäftigt.
belga/fs/rkr - Archivbild: belga