Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden bis zum späten Abend mehr als 300 Randalierer festgenommen. Etwa zehn Menschen seien verletzt worden.
Die Menge habe Polizeifahrzeuge attackiert und die Fenster eines Theaters eingeworfen. Jugendgangs hätten Geschäfte geplündert, berichtet die Polizei weiter. Die meisten der Randalierer sind nach Angaben von Augenzeugen russischstämmige Esten.
Am späten Nachmittag hatten sich hunderte von Menschen an dem Platz versammelt, an dem das umstrittene sowjetische Kriegerdenkmal gestanden hatte. Wegen der Entfernung dieses Monuments war es am Donnerstagabend und in Nacht zum Freitag zu schweren Krawallen gekommen, bei denen ein 19-jähriger Jugendlicher getötet worden.
Das gestern morgen abgetragene sowjetische Kriegerdenkmal in der Stadtmitte der estnischen Hauptstadt sorgte seit Monaten für Streit zwischen Tallinn und Moskau. Nach russischer Ansicht stand es für den Sieg über den Faschismus, für die Esten war es Symbol einer jahrzehntelangen Fremdherrschaft.
Erneut Ausschreitungen in Tallinn
In der estnischen Hauptstadt Tallinn ist es in der zweiten Nacht in Folge trotz erhöhter Polizeipräsenz erneut zu Ausschreitungen gekommen.