Der Alternative Nobelpreis belohnt in diesem Jahr das Engagement im Kampf gegen den Klimawindel in China und will damit international mobilisieren. Das Stockholmer Komitee zeichnete am Donnerstag den 53-jährigen Solar-Unternehmer Huang Ming mit dem diesjährigen Ehrenpreis aus.
Er zeige, "wie dynamische Schwellenländer dazu beitragen können, die globale Krise des vom Menschen erzeugten Klimawandels zu überwinden", hieß es in Begründung. "Huang Ming ist ein visionärer, engagierter und leidenschaftlicher Unternehmer, der die Entwicklung der Solarthermie (Wärmequelle) vorantreibt."
Überdies sei er 2005 maßgeblich an der Verabschiedung des Gesetzes für erneuerbare Energien in China beteiligt gewesen. Das sei ein wichtiger Beitrag, um China dazu zu bewegen, eine Vorreiterrolle im Kampf gegen die Klimakatastrophe zu übernehmen.
Einzige Chance: Kommerzialisierung und Industrialisierung
Der Preisträger selbst sieht die Auszeichnung als "Ehre, aber auch als Druck für noch mehr persönlichen Einsatz gegen den Klimawandel". Der 53-Jährige sagte der Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag bei einem Aufenthalt in Kopenhagen: "Die einzige Chance für den Erfolg grüner Energien ist ihre Kommerzialisierung und Industrialisierung. Wir müssen einfach unternehmerisch genauso erfolgreich sein wie die Autoindustrie oder die Verkäufer von Handys."
Die 1980 vom schwedisch-deutschen Publizisten Jakob von Uexküll gestiftete Auszeichnung will Leistungen im Umweltschutz, in der friedlichen Bekämpfung sozialer Ungleichheit und der Durchsetzung der Menschenrechte belohnen. Sie wird unabhängig von den traditionellen Nobelpreisen vergeben.
Weitere Preisträger
Zusammen mit Huang Ming wurden in Stockholm drei weitere Preisträger bekanntgegeben, die sich die Dotierung von 150.000 Euro teilen. Die Hebamme Ina May Gaskin (71) aus den USA wird geehrt, "weil sie Geburtsmethoden lehrt und verbreitet, die Frauen in den Mittelpunkt stellen und die körperliche wie geistige Gesundheit von Mutter und Kind fördern".
Aus dem afrikanischen Tschad kommt die 1957 geborene Anwältin Jacqueline Moudeina, die für die juristische Verfolgung des früheren Diktators Hisséne Habré kämpft. Sie setze sich mit großem persönlichem Risiko dafür ein, dass den Opfern von Tschads ehemaliger Diktatur Gerechtigkeit widerfährt, hieß es in der Begründung.
Der dritte dotierte Preis ging an die in Barcelona ansässige Organisation Grain. Sie setzt sich weltweit für die Rechte bäuerlicher Gemeinschaften gegen den massiven Aufkauf von Ackerland durch Auslandsinvestoren ein.
dpa/km