Der untergetauchte libysche Ex-Machthaber Muammar al-Gaddafi soll sich angeblich in der Umgebung der westlichen Oasenstadt Gadames aufhalten.
Die libysche Nachrichtenwebsite «Qurayna al-Jadida» meldete am Mittwoch unter Berufung auf einen Koordinator der Einheit, die mit der Suche nach dem früheren Staatschef befasst ist, Gaddafi sei in Gadames.
Aus Tripolis hieß es, Gaddafi verstecke sich im Grenzdreieck zwischen Libyen, Tunesien und Algerien. Beschützt werde er von Angehörigen des Stammes der Tuareg.
In der letzten Gaddafi-Botschaft, die ein syrischer TV-Sender veröffentlicht hatte, hatte der aus Tripolis vertriebene Oberst erklärt, er wolle als «Märtyrer» sterben.
In der Vergangenheit hatten die Rebellen wiederholt Berichte über den Aufenthaltsort Gaddafis veröffentlicht, ohne ihn erwischen zu können.
Unterdessen verteidigen die Truppen des abgetauchten Ex-Machthabers ihre Stellungen in Sirte und Bani Walid unter massivem Einsatz ihrer Waffen. Die Medien des Übergangsrates der Revolutionäre meldeten am Mittwoch aus beiden Städten heftige Gefechte. In Sirte starben den Angaben zufolge elf Kämpfer der Truppen des Übergangsrates. In Bani Walid seien fünf Kämpfer getötet worden, hieß es.
Unter den Toten waren auch ein Kommandeur der Revolutionäre von Bani Walid namens Dhau al-Salihien Dschadak sowie zwei seiner Söhne. Sie seien von einer Rakete getroffen worden, hieß es. Dschadak war nach einem fehlgeschlagenen Putschversuch 1993 zum Tode verurteilt worden. Später war das Urteil in lebenslange Haft umgewandelt worden. Fünf Tage vor Beginn des Aufstandes gegen Gaddafi im Februar war er freigelassen worden. Sirte und Bani Walid sind die einzigen Städte, die noch zum Teil von Gaddafi-Truppen kontrolliert werden.
Die Bildung einer neuen Übergangsregierung wurde derweil «auf die Zeit nach der vollständigen Befreiung des Landes» verschoben. Die inoffiziell bereits existierende Kabinettsliste war von verschiedenen Gruppen in Libyen kritisiert worden, unter anderem von den Islamisten um Abdelhakim Belhadsch, dem Kommandeur der Truppen der Revolutionäre in Tripolis.
dpa - Bild: Mohamed Messara (epa)