Die Milizen des Übergangsrates haben am Samstag das sogenannte Ost-Tor der Mittelmeer-Stadt Sirte, einer der letzten Hochburgen der Gaddafi-Getreuen, eingenommen.
Die Einheiten des ehemaligen Machthabers Muammar al-Gaddafi hätten ihre Position 20 Kilometer östlich des Stadtzentrums praktisch kampflos geräumt, berichtete eine Reporterin des Nachrichtensenders Al-Dschasira aus dem Frontgebiet.
Eine andere Reporterin dieses Senders meldete am Samstag aus dem Westen von Sirte, dass die dortigen Truppen der neuen Machthaber ihre Artillerieangriffe auf Gaddafi-Stellungen verstärkt hätten.
Auch die Nato habe neue Luftangriffe gegen Ziele in Sirte geflogen, teilte die Journalistin über den Internet-Kurzdienst Twitter mit. Sirte und Bani Walid sind die letzten größeren Städte, in denen sich noch Pro-Gaddafi-Streitkräfte verschanzt halten.
Der seit dem Fall von Tripolis vor einem Monat untergetauchte Ex-Diktator ist nach Angaben seiner Tochter in bester Stimmung und zum Kampf entschlossen. In einer am Samstag übertragenen Rundfunkbotschaft sagte Aischa al-Gaddafi, ihr Vater kämpfe an der Seite der "revolutionären Kräfte".
Die neue Führung in Libyen bezeichnete sie in dem aus Damaskus sendenden Pro-Gaddafi-Sender Al-Rai als Verräter. Es war die erste Audio-Nachricht von Gaddafis einziger Tochter, seit sie zusammen mit ihrer Familie und ihrer Mutter Ende August nach Algerien geflohen war.
dpa/sr - Bild: Mohamed Messara (epa)