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US-Häftling trotz weltweiter Proteste hingerichtet

22.09.201107:30
Der hingerichtete US-Sträfling Troy Davis
Der hingerichtete US-Sträfling Troy Davis

Ist in den USA ein Unschuldiger hingerichtet worden? Bis zuletzt beteuerte Troy Davis, den ihm zur Last gelegten Mord nicht begangen zu haben. Vergebens: In der Nacht starb er durch eine Giftspritze.    

Trotz weltweiter Proteste ist der wegen Polizistenmordes verurteilte schwarze Amerikaner Troy Davis am Mittwochabend (Ortszeit) im US-Staat Georgia hingerichtet worden. Davis, der 20 Jahre lang in der Todeszelle saß und bis zuletzt seine Unschuld beteuerte, starb im Staatsgefängnis Jackson durch die Giftspritze.

Bis zuletzt hatten die Anwälte des 42-Jährigen für einen Aufschub der Exekution gekämpft. Als letztes Mittel riefen sie keine halbe Stunde vor dem Hinrichtungstermin den obersten US-Gerichtshof in Washington an.

Die neun Richter des Supreme Court benötigten mehrere Stunden, um den Antrag der Verteidigung abzulehnen. In der Zeit warteten Hunderte Menschen gebannt vor dem Gefängnis. Sie protestierten mit Schildern und Sprechchören, riefen immer wieder "Todesstrafe? Zur Hölle nein!" und "Befreit Troy Davis", wie Fernsehbilder zeigten. Auch Davis' anwesende Familienmitglieder hofften bis zuletzt. Die Hinrichtung war in der Vergangenheit dreimal gerichtlich verschoben worden.

Amnesty International: US-Justiz hat versagt

Nach der Hinrichtung des US-Amerikaners Troy Davis im Bundesstaat Georgia hat die Menschenrechtsorganisation Amnesty International der US-Justiz Versagen vorgeworfen. Das System werde seinen eigenen Ansprüchen nicht gerecht, erklärte der USA-Experte der deutschen Amnesty-Sektion, Sumit Bhattacharyya, am Donnerstag in Berlin.

Der Begnadigungsausschuss habe in seiner ersten Entscheidung gefordert, dass Davis nur hingerichtet werden solle, wenn es keinen vernünftigen Zweifel an seiner Schuld gebe. "Jetzt ist er mit der Giftspritze getötet worden, obwohl es große und gut begründete Zweifel an seiner Schuld gab."

Der Schwarze soll 1989 in Savannah (Georgia) einen jungen weißen Polizeibeamten umgebracht haben, der einem am Boden liegenden Obdachlosen helfen wollte. Die meisten Hauptzeugen hatten seit dem Mordprozess im Jahr 1991 ihre Aussage widerrufen oder abgeändert.

Seit Davis im Todestrakt saß, wurden nach Amnesty-Angaben mehr als 90 zum Tode verurteilte Gefangene entlassen, weil sie doch unschuldig waren. In jedem dieser Fälle seien die Angeklagten vor Gericht zunächst schuldig gesprochen worden. Zudem tauchten neue Zeugen auf, nach deren Angaben sich ein anderer Mann zu der Tat bekannt hat. Die Tatwaffe war seinerzeit nie gefunden worden. Es gab auch keine physischen Beweise wie Genspuren.

Weltweiter Einsatz für Verschonung nutzlos

Menschen in allen Teilen der Welt hatten sich für eine Verschonung des heute 42-Jährigen eingesetzt. Fast eine Million unterzeichneten eine Petition, die Gnade für Davis forderte. Auch Papst Benedikt XVI., Friedensnobelpreisträger, der französische Staat und zahlreiche US-Kongressabgeordnete setzten sich für eine Verschonung ein.

Dennoch lehnte es der zuständige Justizausschuss in Georgia wenige Stunden vor der Hinrichtung erneut ab, Davis zu begnadigen. Seine Anwälte scheiterten am Mittwoch auch mit dem Angebot eines Lügendetektortests ihres Mandanten: Die Gefängnisverwaltung sagte Nein. Der Supreme Court hielt die Entscheidung aufrecht.

Stunden vor seiner Hinrichtung hatte Davis in einer Botschaft an seine Unterstützer dazu aufgerufen, auch nach seinem Tod weiter daran zu arbeiten, seine Unschuld zu beweisen - und die anderer Gefangener. "Dieser Kampf für Gerechtigkeit endet nicht mit mir", hieß es in dem Brief, den Amnesty International USA auf seiner Facebook-Seite veröffentlichte.

Seit Davis im Todestrakt saß, wurden nach Amnesty-Angaben mehr als 90 zum Tode verurteilte Gefangene entlassen, weil sie doch unschuldig waren. In jedem dieser Fälle seien die Angeklagten vor Gericht zunächst schuldig gesprochen worden.

Auch in Texas wurde am Mittwochabend ein Häftling durch eine Giftinjektion hingerichtet. Lawrence Brewer, der einer weißen Rassistenorganisation angehörte, hatte 1998 in der Stadt Jasper einen Schwarzen an einen Kleinlaster gekettet und ihn zu Tode geschleift.

dpa/sh - Bild: epa

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