"Die Herabstufung spiegelt unsere Meinung nach die schlechter werdenden Wachstumsaussichten für Italiens Wirtschaft wider", begründete S&P den Schritt. Die zuletzt verabschiedeten Reformen reichten nicht aus, um gegenzusteuern. Der Regierung bescheinigte S&P eine mangelnde Handlungsfähigkeit.
Wegen der Herabstufung drohen Italien nun höhere Zinsen bei der Aufnahme neuer Kredite. Denn je schlechter die Kreditwürdigkeit, desto größer erscheint das Risiko, dass der Gläubiger sein Geld nicht wiedersieht. Dieses Risiko lässt sich der Geldgeber durch höhere Zinsen bezahlen.
Erst am Freitag hatte auch die Rating-Agentur Moody's damit gedroht, Italien trotz der zuletzt verabschiedeten Sparpakete herabzustufen. Moody's bewertet Italien in seinem eigenen Rating-System mit "Aa2" - und damit merklich besser als S&P. Hier fällt voraussichtlich im nächsten Monat die Entscheidung.
An den Finanzmärkten löste die Herabstufung Italiens neue Ängste aus. In Japan verlor der Euro an Wert, auch die Börse in Tokio rutschte ins Minus. Italien hat nach Griechenland den zweithöchsten Schuldenstand in der Eurozone. Um dem entgegenzuwirken, hatte das Land zuletzt zwei Sparpakete im Volumen von mehr als 100 Milliarden Euro verabschiedet.
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