"Wir müssen alle Atomkraftwerke stoppen, um unser Überleben zu sichern. Diese Forderung ist ein Ärgernis für diejenigen, die ihre Profite sichern wollen. Aber wir sind anders", sagte Taro Yamamoto, einer der Redner.
Anlass der Protestaktion war der Reaktorunfall in Fukushima als Folge des Erdbebens und Jahrhunderttsunamis vom 11. März.
Andere Redner übten Kritik am neuen Regierungschef Yoshihiko Noda. Dieser wolle bei der anstehenden UN-Konferenz zur Atomsicherheit das Wideranfahren von AKWs ankündigen und deren Sicherheit betonen. "Doch die Sicherheit und Glaubwürdigkeit sind bereits zunichte", sagte der Buchautor und Mitorganisator der Demonstration, Satoshi Kamata.
Noda wird laut eines von der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo zitierten Redeentwurfs bei der UN-Konferenz am Donnerstag versichern, dass Japan die Sicherheit der AKWs auf die "höchste Stufe" anheben werde.
Ruiko Muto, Fürungsmitglied einer Anti-Atom-Gruppierung in Fukushima, warf den Verantwortlichen in der Regierung und beim Atombetreiber Tepco vor, dem Volk Fakten verheimlicht zu haben. "Die Regierung beschützt ihre Bürger nicht", sagte Muto. Der Aktivist erhob den schweren Vorwurf: "Die Menschen in Fukushima werden zum Gegenstand für Atomexperimente."
Angesichts der noch immer nicht unter Kontrolle gebrachten Reaktoren in Fukushima und der ständigen Sorge vor Erdbeben wächst in der japanischen Bevölkerung Angst um die Sicherheit aller 54 Meiler im Land. Die meisten sind zu Sicherheitsüberprüfungen heruntergefahren. Umfragen japanischer Medien zufolge befürworten inzwischen rund 70 Prozent der Bürger des Landes einen Ausstieg aus der Kernenergie.
dpa/wb - Bild: Everett Kennedy Brown ('epa)