Der frühere argentinische Präsident Carlos Menem ist in einem Prozess wegen angeblichen Waffenschmuggels freigesprochen worden. Die Staatsanwaltschaft in Buenos Aires hatte für Menem (81) acht Jahre Haft beantragt. 17 Mitangeklagte wurden ebenfalls freigesprochen. Der Freispruch durch das dreiköpfige Tribunal war nicht einstimmig.
Der Kroatienkrieg nach dem Zerfall Jugoslawiens dauerte von 1991 bis 1995. Zwischen Ecuador und Peru kam es Anfang 1995 zu einem kurzen Grenzkrieg. Argentinische Waffenexporte nach Panama, Bolivien und Venezuela wurden an beide Konfliktregionen umgeleitet, gegen die von den Vereinten Nationen ein Waffenembargo verhängt worden war.
Der frühere Staatschef Menem gab an, er habe nichts von dem Waffenschmuggel gewusst. Im 2008 begonnenen Prozess wurden 383 Zeugen angehört, viele von ihnen über Videokonferenz aus Österreich, Tschechien, Ecuador und Peru. Menems Senatsmandat geht im kommenden Dezember zu Ende, er stellt sich aber bei den allgemeinen Wahlen am 23. Oktober zur Wiederwahl.
dpa/est - Bild: Cezaro De Luca (epa)