Unter den Toten des Massakers durch den rechtsradikalen Massenmörder Anders Behring Breivik am 22. Juli waren mehrere junge Kandidaten auf der Liste der sozialdemokratischen Arbeiterpartei von Ministerpräsident Jens Stoltenberg für die Kommunalwahlen.
Stoltenberg und führende Politiker anderer Parteien hatten die Bevölkerung zu einer massiven Wahlbeteiligung auch als Reaktion der norwegischen Demokratie auf die Anschläge mit insgesamt 77 Toten aufgefordert.
Nach Rundfunkangaben machten 530.000 Stimmberechtigte und damit 40 Prozent mehr als 2007 Gebrauch von der Möglichkeit der Briefwahl. Die testweise in 10 der 429 Kommunen angebotene Stimmabgabe über das Internet sei "sehr gut angenommen worden", hieß es weiter.
Nach Umfragen konnte die Sozialdemokraten mit einem Zuwachs von zuletzt 29,6 Prozent der Stimmen um fast zehn Prozentpunkte rechnen. Dafür galt auch das Auftreten von Stoltenberg in der Zeit nach den Anschlägen als ein Grund. Der Regierungschef hatte unermüdlich Trost gespendet, die Bürger zu gegenseitiger Fürsorge aufgerufen und sich konsequent aller aggressiven Äußerungen enthalten.
dpa/sh - Archivbild: Aleksander Andersen (epa)