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Rückblick: Der 11. September 2001 - ein Kommentar

09.09.201117:23
11. September 2001: Anschlag auf das World Trade Center in New York
11. September 2001: Anschlag auf das World Trade Center in New York

Die Anschläge vom 11. September 2001 sind die letzte große Wendemarke in der Weltpolitik. War zehn Jahre zuvor nach dem Zerfall des Ostblocks noch vom "Ende der Geschichte" die Rede, so wird der viel beschworene "Krieg gegen den Terror" zu einer Geschichte ohne Ende. Die verbliebene Supermacht USA ist in die islamistische Falle getappt, hat sich verrannt und selbst geschwächt. Militärisch, finanziell, vor allem aber ideologisch und moralisch.

Nein, islamistischer Terrorismus ist keine Frage von sozialer Ungleichheit. Wer sich in den Terrorcamps ausbilden lässt, entlehnt seine Motive nicht dem Hass gegen Reichtum oder dem Kampf gegen Ausbeutung.

Islamistische Terroristen hassen unsere freiheitliche Gesellschaft,  hassen Menschen, die erkannt haben, dass es ein Leben vor dem Tod gibt. Islamisten kämpfen gegen das eigenständige, individuelle Denken und für blinde Unterwerfung unter religiös Verblendeten. Wenn das das Ziel von Islamisten ist, sollten wir vor allem das Nachdenken nicht aufgeben. Erst recht nicht das Nachdenken über uns selbst, darüber, wie die Welt auf Terrorismus reagiert und was Terrorismus aus uns persönlich macht.

Dass die USA die Terrorcamps in Afghanistan als Brutstätte ausschalten mussten, ist legitim. Auch die eigenen Sicherheitsbestimmungen gehörten nach 9/11 auf den Prüfstand. Bei beidem ist die US-Regierung aber weit über das Ziel hinaus geschossen und hat das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Der Krieg gegen den Irak war falsch - und grob fahrlässig. Denn dass der Krieg desaströs endet, war vorauszusehen.

Doch gerade beim Irakkrieg hat die Bush-Regierung unfreiwillig alles unternommen, um zu zeigen, dass ihr die Stimmungslage nach den Anschlägen sehr recht kam. Sie wollte unter allen Umständen diesen Krieg und war sich nicht zu schade, den damaligen Außenminister Colin Powell im UN-Sicherheitsrat mit einer aberwitzigen Show von angeblich unumstößlichen Beweisen für Saddams Massenvernichtungswaffen auftreten zu lassen. Waffen, die bis heute nicht gefunden wurden und es wohl auch nie gegeben hat. Eine Blamage, die Colin Powell selbst später peinlich war.

Genau das ist der Punkt, an dem die USA beginnen, an den westlichen Werten zu versagen:  Reflektion und Besonnenheit, das Anhören von Andersdenkenden, der Respekt vor einem pluralistischen Korrektiv, das langfristige Folgen bedenkt. Die Kritik gilt auch dem amerikanischen Volk. Es hätte die Bürger in ihrer Mehrheit stutzig machen müssen, dass plötzlich alles über einen Kamm geschoren und in nur zwei Schubladen gesteckt wurde: Wer nicht für uns ist, ist gegen uns - lautete die Bush-Parole. Inzwischen wissen wir: Das war erst der Anfang. Die Preisgabe der amerikanischen Werte, der Werte der Aufklärung, der Menschenrechte gipfelte in Abu-Ghuraib und Guantanamo.

Die Aufgabe der eigenen Werte wirkte zeitweise auch nach innen. Wer in den USA scheinbar Unpatriotisches von sich gab, war verdächtig, wurde ausgegrenzt und angefeindet. Was nur irgendwie zu überwachen ist, soll der Heimatschutz ins Visier nehmen - Kollateralschäden zu Lasten Verbündeter inklusive. Der staatliche Datenkrake befördert auch heute noch Dinge wie Wirtschaftsspionage, falsche Verdächtigungen und richtet sich somit gegen das eigene Volk. Gegen das unhaltbare Versprechen von Sicherheit verschenken die USA Teile des wertvollsten Gutes: der Freiheit - und Europa eifert den USA fleißig nach.

Terroranschläge wirken also nicht in erster Linie durch den Akt an sich, sondern durch die vergiftete Atmosphäre des Misstrauens und der Feindseligkeit, die in Reaktion auf die Anschläge leicht entstehen kann und die freiheitliche Gesellschaft auflöst. Oder wie Franklin D. Roosevelt sagte: "Das einzige, was wir zu fürchten haben, ist die Furcht selbst". Sie lässt uns vergessen, was uns ausmacht, lässt uns unsere Werte verraten. Auf diese Art sind wir selbst es, die die Terroristen an ihr Ziel führen, die freiheitliche Gesellschaft zu zerstören.

Erst allmählich ebbt die Welle der grundfalschen Bush-Politik ab und hinterlässt ein Trümmerfeld aus finanziellen Schulden, ungelösten Problemen, verlorenem Vertrauen und nicht zuletzt unzähligen Toten. Der beste Umgang mit Terror ist also, sich nicht terrorisieren - sich nicht in Angst versetzen zu lassen. Wie das geht, haben gerade erst die Norweger eindrucksvoll gezeigt. Es gab keine Hysterie nach den Taten des Anders Breivik, Premierminister Stoltenberg bekannte sich zu mehr Freiheit. Das ist schlicht das Gegenteil der Bush-Reaktion auf  Terror. Mehr Freiheit ist das Rezept gegen Terror auch in der arabischen Welt. Die Früchte sehen wir in Tunesien, Ägypten und Libyen, wo die Freiheit auf dem besten Wege ist, den Kampf gegen die Terrorregime zu gewinnen.

Archivbild: Hubert Michael Roesl (epa)

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