In den ersten drei Tagen der diesjährigen Saison brachten die Robbenjäger teils nur ein Zehntel ihrer sonst üblichen Ausbeute ein, berichtet die kanadische Zeitung «Globe and Mail». Das zuständige Fischereiministerium in Ottawa glaubt, dass die Robben in diesem Winter weiter nördlich zogen, um ihre Jungen auf festem Eis zur Welt bringen zu können. Die kanadische Regierung hat die diesjährige Fangquote wegen der dünnen Eisdecke um 20 Prozent auf 270.000 Junge reduziert. Der Internationale Tierschutz-Fonds verurteilt die Jagd als unverantwortlich. Die Robbenpopulation im Golf des St. Lorenzstroms und vor der Küste von Neufundland sei wegen des extrem warmen Winters ohnehin schon stark bedroht. Ein Forscher am Ministerium hatte die Sterberate der Robbenbabys im Golf auf bis zu 100 Prozent geschätzt. Die Jungtiere werden wegen ihres zunächst noch weißen Fells geschlachtet, das als Pelz in Norwegen, Russland und China sehr gefragt ist.
Dünnes Eis - dünne Ausbeute für Kanadas Robbenjägern
Das dünne Eis vor der Ostküste Kanadas verdirbt den kommerziellen Robbenjägern das Geschäft.