Selbst kurz vor dem monatelang geplanten Angriff sei unsicher gewesen, ob sich Bin Laden überhaupt in dem ausspionierten Anwesen in der pakistanischen Stadt Abbottabad aufhielt.
Das sagt der Präsident in einem neuen Dokumentarfilm, der erstmals im US-Fernsehen ausgestrahlt wurde. Rund die Hälfte seiner engen Sicherheitsberater hätte ihm daher von der Aktion abgeraten.
Letztlich entschied er sich als Oberbefehlshaber des US-Militärs für den Angriff. Er habe dabei sehr wohl gewusst, dass ein Scheitern erhebliche geopolitische Konsequenzen haben würde, zumal die Geheimaktion auf pakistanischem Boden stattfinden würde, ohne dass der Alliierte im Anti-Terror-Kampf vorab darüber informiert worden sei.
Tatsächlich hat die Aktion zu erheblichen Spannungen zwischen beiden Ländern geführt. Als über den Tod Bin Ladens Klarheit herrschte, sei das eher mit Anspannung aufgenommen worden. Der Fokus habe vielmehr darauf gelegen, ob es die Soldaten sicher aus der Situation herausschaffen würden.
Obama war Mitte August für den Film interviewt worden. Auch enge Sicherheitsmitarbeiter wie Ben Rhodes, John Brennan und Thomas Donilon kommen zu Wort.
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