Der eigens für die Rekordfahrt umgebaute TGV erreichte das angepeilte Geschwindigkeitsziel auf der Rückfahrt von Ostfrankreich nach Paris. Für die Demonstration war ein Streckenabschnitt mit hohem Gefälleanteil ausgewählt worden. Die Leistung des Testzugs war von 9 auf 19 Megawatt-Leistung hochgeschraubt worden. Die neuen Gleise wurden extra geschliffen und teilweise angehoben, die Stromabnehmer angepasst und alle Weichenzungen stillgelegt.
Trotzdem war die Rekordfahrt kein reines Imponiergehabe, da der Hersteller ALSTOM am TGV der nächsten Generation, AGV genannt, arbeitet: Dieser wird Motoren nicht nur in Triebköpfen haben, sondern über den ganzen Zug verteilt; mit Tempo 350 soll er 900 Passagiere befördern können, fast 400 mehr als ein TGV mit Doppelstockwaggons.
Einen weiteren Hintergrund bildet die Ausschreibung für die Erneuerung der französischen TGV-Flotte im kommenden Herbst. Dabei geht es um Aufträge in Milliardenhöhe. An dieser Ausschreibung werden sich auch ausländische Konkurrenten wie Siemens mit dem ICE oder Bombardier beteiligen können. Anderen Anbietern wie dem japanischen Shinkansen, der ab 2008 in England verkehren wird, werden in Paris nur Außenseiterchancen eingeräumt.
Weltweit sind an die 10.000 Kilometer Hochgeschwindigkeitszugstrecken geplant.
Neuer Schienen-Weltrekord des TGV: 574,8 Stundenkilometer
Mit der offiziellen Spitzengeschwindigkeit von 575 Stundenkilometern hat der französische Hochgeschwindigkeitszug TGV heute Mittag einen neuen Weltrekord für Schienenfahrzeuge aufgestellt.