EU-Verbot: Aus für 60 Watt-Birne - Hamsterkäufe

Ab Donnerstag dürfen nur noch Reste der beliebten 60-Watt-Birnen verkauft werden - die Produktion der klassischen 60 Watt-Birnen ist von nun an verboten. Das sieht eine EU-Richtlinie vor. Viele Kunden haben in den letzten Tagen bereits Hamsterkäufe getätigt.

Die 60-Watt-Glühbirne gibt das warme, helle Licht ab - darauf möchte eigentlich niemand verzichten. Aus Umweltgründen hat die EU vor drei Jahren aber ein Verbot eingeführt. Die 100 Watt-Lampen sind schon weg, ab Donnerstag geht es auch dem Klassiker an den Kragen.

In einem Jahr wird es dann gar keine klassischen Glühbirnen mehr geben. Dann müssen nämlich wirklich alle Glühbirnen aus den Regalen verschwinden.

Gründe für das Verbot

Nach Meinung der EU-Experten verbrauchen die 60-Watt-Glühbirnen zu viel Strom. Die EU-Kommission hat sich ehrgeizige Energieziele gesteckt und dazu gehören eben auch moderne Sparlampen. Durch das Glühbirnen-Verbot sollen in Europa 20 Kraftwerke eingespart werden, heißt es von einem Sprecher des Energie-Kommissars Günther Oettinger.

Stimmt nicht, antworten die Kritiker, das ist alles großer Quatsch. Im Gegenteil, die Energiesparlampe mache krank und sei sogar gefährlich. Fakt ist: In den Sparlampen ist Quecksilber. Geht die Lampe kaputt, tritt das gefährliche Gas aus. Und dann landen die meisten wohl nicht auf dem Sondermüll - wo die Sparlampe eigentlich hingehört - sondern im ganz normalen  Haushaltsmüll.

Bläuliches Licht

Außerdem gibt es kritische Stimmen, was das Licht der Sparleuchten angeht. Mit mehr Blautönen ist es deutlich kühler als das von Glühbirnen - das kann krank machen, sagt auch Mediziner Alexander Wunsch, der auf den Effekt von Licht auf den Körper spezialisiert ist. Laut EU-Kommission sollen zahlreiche Gutachten aber gezeigt haben, dass es keinen Grund zur Panik gebe.

Alternativen zur "normalen" Sparlampe sind Halogen-Leuchten und die neuen LED-Leuchten. Aber da muss man - wie bei Sparlampen auch - teilweise ganz schön tief in die Tasche greifen.

Alain Kniebs - Archivbild: epa