Bei dem Wirbelsturm waren zuvor auf den Philippinen 16 Menschen ums Leben gekommen. Acht Menschen werden vermisst, teilte der Zivilschutz mit. Mehr als 170.000 Menschen sind demzufolge von der Naturkatastrophe betroffen, knapp 14.000 mussten ihre Häuser verlassen.
Der Taifun hat auf den Philippinen ersten Schätzungen zufolge Schäden in der Landwirtschaft und Infrastruktur von umgerechnet mehr als 16 Millionen Euro angerichtet.
Heftige Regenfälle haben Farmen im südlichen Taiwan überschwemmt, berichtete ein Beamter des Katastrophenzentrums. "Nanmadol" fegte durch Taiwans Hauptstadt mit einer Windgeschwindigkeit von bis zu 137 Kilometern pro Stunde. Der Taifun wurde laut dem online-Wetterdienst "Tropical Storm Risk" nun zu einem Tropensturm herabgestuft.
Im Südosten der Insel Taiwan wurde der Zugverkehr gestoppt. Hohe Wellen schlugen gegen die Küste. Die taiwanesischen Behörden warnten vor Überschwemmungen und Schlammlawinen. Im Jahr 2009 starben fast 700 Menschen bei dem schlimmsten Taifun seit 50 Jahren in Taiwan. Der Regierung wurde damals vorgeworfen, zu spät etwas gegen die Naturkatastrophe unternommen zu haben.
Das Katastrophenzentrum beobachte auch Flüsse, wo angrenzende steile Bergabhänge anfällig für Schlammlawinen seien, berichtete der Beamte. Es gebe genügend Lebensmittelvorräte für die Menschen, die nun in Sicherheit gebracht worden seien, versicherte die Regierung in einer Mitteilung.
"Nanmadol" bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von rund acht Kilometern pro Stunde, teilte das zentrale Wetteramt von Taiwan mit. Die relativ langsame Geschwindigkeit erhöhe das Risiko von Lawinen, sagten die Experten. Regenfälle würden nicht sofort ins Meer geleitet.
Am Dienstag soll "Nanmadol" Taiwan verlassen und China erreichen. Taifune sind Wirbelstürme, die an den Ozeanen nahe Taiwan, China, Japan, Vietnam oder den Philippinen regelmäßig von Juli bis November wüten.
dpa/jp - Bild: vrt