Der nach fast elf Jahren gefasste Tatverdächtige im Mordfall Tobias hat ein Geständnis abgelegt. Der 47-Jährige gab zu, im Oktober 2000 in Weil im Schönbuch (Baden-Württemberg) den elfjährigen Schüler Tobias D. erstochen zu haben. Dies teilte die Polizei am Donnerstag in Böblingen mit.
Die Ermittler kamen dem Mann bei Recherchen im Bereich Kinderpornografie im Internet auf die Spur. Der Mann war auf einschlägigen Seiten unterwegs und wurde bereits am Dienstag gefasst. In der Wohnung des Tatverdächtigen hatten die Beamten Zeitungsausschnitte zum Fall Tobias gefunden. Bemerkungen des 47-Jährigen während der Wohnungsdurchsuchung hätten die Beamten stutzig gemacht, deshalb sei der Mann mit auf die Wache genommen worden, wo er gestanden habe.
Der 47-Jährige habe zuerst gesagt, er habe bei einer Fahrradtour den Jungen leblos hinter einer Fischerhütte am Weiher gefunden. Im Verlauf der Ermittlungen habe er diese Aussage aber wieder zurückgezogen und gestanden, Tobias hinter die Hütte gezogen und mit mehreren Messerstichen getötet zu haben. Der 47-Jährige war der Polizei unbekannt. Eine DNA-Analyse sei der Schlüssel zum Fahndungserfolg gewesen.
dpa/fs