Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in London erfolgten die Festnahmen mit vorgehaltenen Waffen eindeutig in irakischen Hoheitsgewässern und nicht auf iranischem Gebiet. Außenministerin Margaret Beckett bestellte den iranischen Botschafter ein und forderte die sofortige Freilassung der Briten. Zu den Festnahmen sei es bei der Routine-Inspektion eines kleinen Handelsschiffes vor der irakischen Küste durch die Besatzungen zweier britischer Marineboote gekommen. Derartige Inspektionen sollten den Schmuggel von irakischem Erdöl sowie von Waffen unterbinden helfen und seien voll und ganz durch UN-Resolutionen gedeckt, hieß es in London.
Die Festnahme der Marineangehörigen war nicht der erste derartige Vorfall. Im Juli 2004 hatte die iranische Marine im Schatt el Arab, dem Mündungsfluss von Euphrat und Tigris, drei britische Patrouillenboote aufgebracht und acht Marinesoldaten festgenommen. Sie waren gefesselt mit verbundenen Augen im iranischen Fernsehen vorgeführt worden. Nach viertägigen Verhandlungen kamen sie jedoch frei. Damals hatten die Briten eingeräumt, dass die Boote möglicherweise durch einen Navigationsfehler in iranische Gewässer geraten seien. Jetzt schloss London eine solche Möglichkeit von vornherein aus.
Iran nimmt 15 britische Matrosen fest - London fordert Freilassung
Der Iran hat heute 15 britische Marineangehörige festgenommen und damit die Krise in den Beziehungen zu Großbritannien weiter verschärft.