Islamisten im Gazastreifen hätten eine «indirekte und informelle» Vereinbarung mit den Israelis über ein Ende der Gewalt erzeilt, sagte der Vize-Außenminister der nicht anerkannten Hamas-Regierung, Gazi Hamad, am Montag der Nachrichtenagentur dpa. Tatsächlich schweigen die Waffen seit dem Morgen.
Die israelische Regierung weigerte sich, diese Angaben zu kommentieren. Die Lage werde genau beobachtet, hieß es lediglich. Zuvor hatte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu eine großangelegte Militäroperation gegen den Gazastreifen ausgeschlossen. Die letzte Offensive dieser Art mit Bodentruppen hatte Israel Anfang 2009 scharfe internationale Kritik eingebracht. Das Ziel, die Hamas zu vertreiben, war nicht erreicht worden.
Dieses Mal beschränkte sich Israel auf Luftangriffe. Der vorerst letzte Angriff wurde am Montag kurz nach Mitternacht registriert. Die Islamisten schossen noch bis zum Morgen mehrere Raketen Richtung Israel ab, danach wurde es ruhig. Opfer gabe es nicht mehr. Die Auseinandersetzungen hatten in den vergangenen Tagen insgesamt 24 Tote und mehr als 100 Verletzte gefordert.
Fünf ägyptische Grenzwächter getötet
Auch die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel wurden erheblich belastet. Bei der Verfolgung der Attentäter, die am Donnerstag im Süden Israels mehrere Anschläge verübt hatten, hatten mutmaßlich israelische Sicherheitskräfte an der Grenze zum ägyptischen Sinai fünf ägyptische Grenzwächter erschossen. Die Regierung in Kairo verlangte eine formelle Entschuldigung und eine Untersuchung. Vor der israelischen Botschaft in Kairo demonstrierten Tausende Menschen und fordert die Ausweisung des israelischen Geschäftsträgers.
Israels Verteidigungsminister Ehud Barak bedauerte daraufhin, dass es an der Grenze Tote gegeben habe. Dies wies Kairo jedoch als unzureichend zurück. Dennoch wurde die Drohung, den ägyptischen Botschafter aus Tel Aviv zurückzurufen, nicht wahr gemacht. Am Montag gab es auch kaum noch Demonstranten vor der Botschaft in Kairo.
dpa/km - Bild: Lino Elihai (epa)