Laut dem Nachrichtensender Al-Dschasira hat sich die Leibgarde Gaddafis den Aufständischen ergeben. Wo sich Gaddafi aufhält, ist unbekannt. Er hatte zuletzt im staatlichen Rundfunk Durchhalteparolen verbreitet und die Bevölkerung zu Widerstand gegen die Rebellen aufgerufen.
Drei Söhne des Diktators, darunter Saif al-Islam Gaddafi und Al-Saadi Gaddafi, sind in der Hand der Aufständischen. Der Internationale Strafgerichtshof hat den libyschen Übergangsrat in Bengasi aufgefordert, Gaddafis Sohn Saif Al Islam nach Den Haag zu überstellen.
US-Präsident Obama rief Gaddafi erneut auf, abzudanken. Dies sei der sicherste Weg, um Blutvergießen zu vermeiden. Gleichzeitig mahnte Obama die Aufständischen, bei der Machtübernahme die Menschenrechte zu wahren. Auch die NATO geht davon aus, dass das Gaddafi-Regime in sich zusammenfällt.
Verteidigungsminister Pieter De Crem erklärte, das Ziel der NATO-Mission in Libyen sei erreicht. Nun müsse rasch eine Diskussion über Libyens Zukunft beginnen, sagte De Crem im flämischen Rundfunk. Belgien beteiligt sich an dem NATO-Einsatz in Libyen mit unter anderem sechs F-16-Kampfflugzeugen. Sie waren auch in den letzten Tagen über Tripolis im Einsatz.
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